Pferdetypen TCM

Das Herz hat in der Traditionellen Chinesischen Medizin die Aufgabe,  den Geist und  den Verstand zu kontrollieren. Gerät der Energiefluss auf dem Herzmeridian durcheinander,  entstehen psychische und seelische Erkrankungen. Bei Herz- bzw. Xin-Pferden äußert sich dieses Ungleichgewicht in einer beinahe gespaltenen Persönlichkeit: Von einer auf die andere Sekunde kann ihr ruhiges Wesen in Hysterie umschlagen. Herz-Pferde können sich fürchterlich über Dinge aufregen, die für das Fluchttier Pferd im Normalfall bedeutungslos sind. Geraten sie einmal in Panik, reagieren sie völlig kopflos und sind auch durch beruhigende Worte nicht mehr zu erreichen.  Diese Eigenschaften gehören in erster Linie zum „negativen“ Herztypen. Der positive Xin-Typ zeigt sich hingegen sehr extrovertiert und ist für jeden Spaß zu haben. Am liebsten lernt er Kunststücke und zeigt, was er kann.

Herz-Pferde werden häufig mit Nieren-Pferden verwechselt. Diese sind jedoch von Natur aus sehr ängstlich, was beim Herz-Typ nicht der Fall ist. Die Angst des Nieren-Pferdes ist in seinem mangelnden Selbstbewusstsein begründet, welches durch Einfühlungsvermögen und Lob gesteigert werden kann. Hysterisches Verhalten von Herz-Pferden darf also nicht mit der Angst des Nieren-Pferdes verwechselt werden. Mehr über die Eigenschaften des Nieren-Typen könnt ihr in diesem Artikel lesen.

Das mächtige Yang

Herz-Typen haben einen sehr großen Yang-Anteil, weshalb sie unter starker innerer Hitze leiden. Aus diesem Grund fühlen sie sich bei hohen sommerlichen Temperaturen besonders unwohl. Gerade die Mittagshitze macht ihnen sehr zu schaffen. Deshalb ist es von Vorteil, diese Pferde über die Mittagszeit in einen kühlen Stall zu bringen. Außerdem sollten immer genügend Schattenplätze auf Paddocks und Weiden vorhanden sein. Ein Blick in die Tabelle der fünf Wandlungsphasen zeigt, dass Herz-Typen dem Element Feuer zugeordnet werden. Diese Pferde sind vor allem im Sommer bei großer Hitze anfällig für Krankheiten, Symptome zeigen sich dann überwiegend in der Mittagszeit.

Wandlungsphasen TCM Pferd

Eine weitere Aufgabe des Organ-Funktionskreises „Herz“ ist es, das Blut in den Gefäßen zu halten und den Schweiß zu kontrollieren. Damit wären wir auch schon bei einer weiteren signifikanten Eigenschaft des Herz-Pferdes: Es schwitzt sehr schnell, bedingt durch die innere Hitze und schwitzt auch nach dem Trockenreiten sehr stark nach. Es kann vorkommen, dass Pferde, die völlig trocken aus dem Training kommen in der folgenden Ruhephase wieder beginnen zu schwitzen.

Auffällig ist außerdem, dass diese Pferde eher bläuliche Schleimhäute haben.

In der Herde zeigt sich der Xin-Typ als unauffälliges Mitglied, das sich jedoch sehr stark an ein weiteres Pferd bindet.

In der Ausbildung sollte man Situationen, die Hysterie hervorrufen, möglichst vermeiden. Dazu gehört, dass diese Pferde absolute Routine benötigen. Alle neuen Situationen bringen sie völlig aus dem Gleichgewicht. Dazu kann schon eine Trainingsfahrt in einen anderen Stall oder ein neuer Stallnachbar gehören. Durch ihr kopfloses Verhalten können gefährliche Situationen entstehen, in denen das Pferd keinerlei Rücksicht auf seine eigene Gesundheit und die des Menschen nimmt.

Ausgeglichenes Erziehungstraining kann helfen, das Pferd während einer Panikattacke zu erreichen.

Hat man ein Herz-Pferd mit vielen negativen Eigenschaften, sollte man sich als Mensch unbedingt darauf einstellen und lernen, das Pferd so zu akzeptieren wie es ist. Hartes, strenges Training in dem viel Druck ausgeübt wird, um die Ausfälle des Pferdes in den Griff zu bekommen ist eher kontraproduktiv. Konsequenz und Verständnis werden eher zum Erfolg führen.

Eine typunterstützende Akupressur führt beim Herz-Pferd nur selten zum Erfolg. Gegebenenfalls kann man es mit dem Yin-Yang-Ausgleich unterstützen. Akupunktur ist bei diesem Pferde-Typ jedoch die bessere Wahl.

Bisher erschiene Artikel aus der Reihe „Die fünf Pferdetypen in der TCM“ könnt ihr hier nachlesen:

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