Trainingspause Pferd

„Ein eigenes Pferd ist eine große Verantwortung“. Das haben meine Eltern früher immer geantwortet, wenn ich gefragt habe, warum ich kein eigenes Pferd haben darf. Heute weiß ich, was sie damit meinen. Dennoch ist mit einem ersten eigenen Pferd ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen.

Es ist einfach traumhaft, wenn man das eine Herzenspferd an seiner Seite hat, auf das man sich verlassen kann. Das einen brummelnd begrüßt und mit dem man das Gefühl hat, dass man alles schaffen kann.

Und trotzdem gibt es immer wieder Gedanken, die wohl jeden Pferdebesitzer beschäftigen, der nur das Beste für sein Pferd möchte. Habe ich den passenden Stall für mein Pferd gefunden? Fühlt es sich in seiner Herde wohl? Was möchte ich mit meinem Pferd erreichen? Was kann ich für seine Gesundheit tun?

Natürlich gibt es Fakten, an die man sich halten kann, wenn man nur das Beste für sein Pferd möchte: Eine Haltung im Herdenverband, genügend Auslauf, qualitativ gutes Futter, gut sitzende Ausrüstung und gymnastizierende Bewegung zum Beispiel.

Was man bei allen Überlegungen nie, wirklich nie, außer Acht lassen sollte, ist das Gefühl! Unsere Pferde zeigen uns, was sie brauchen oder auch nicht. Sie zeigen uns, ob sie sich wohl fühlen.

Manchmal sind wir vielleicht auch so auf unsere Ziele fixiert, dass wir die kleinen Schritte in die richtige Richtung gar nicht sehen. Manchmal wollen wir auch zu viel in zu kurzer Zeit erreichen und vernachlässigen dabei, dass auch unsere Pferde eine Pause brauchen. Auch sie müssen ab und zu die Seele baumeln lassen. Wenn ihr eurem Pferd zwischen intensiven Trainingseinheiten immer mal wieder eine Pause gönnt, werdet ihr feststellen, dass sie anschließend entspannter und freudiger mitarbeiten.

Und auch wir als Reiter brauchen ab und zu eine Pause, um im Hier und Jetzt anzukommen. Um Zeit zu haben, unsere Pferde einfach nur zu beobachten. Um Zeit zum Fühlen zu haben.  Denn dann werden wir erkennen, was unser Pferd gerade am meisten braucht. Das können ein paar entspannte Tage auf der Weide sein, ein gemütlicher Ausritt oder auch einfach ein Spaziergang.

Wenn das Pferd Zeit zum Durchatmen hat, können sich gelernte Dinge festigen. Und wir Menschen haben Zeit, unsere Herzenspferde einfach einmal als das zu beobachten, was es ist: ein Pferd.

Unser Gefühl zeigt uns den richtigen Weg! Vertraut eurem Herzen und ihr werdet sehen, dass die Entscheidungen, die aus dem Bauch heraus getroffen werden, eine positive Wirkung auf die Mensch-Pferd-Beziehung haben werden.

Für entspannte, gesunde und zufriedene Pferde.

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