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Jeder, der reitet und sich mit Pferden beschäftigt, kommt um ein Thema nicht herum: den Pferderücken.

Auch in meiner Arbeit als Therapeutin spielt er eine wichtige Rolle.

Im Rahmen der physiotherapeutischen Behandlung untersuche ich jeden Wirbel auf seine Beweglichkeit.

Das beginnt am Genick und endet mit den Schweifwirbeln. Die Halswirbelsäule hat sehr prominente Querfortsätze. Das sind die Flügel der einzelnen Wirbelkörper, die seitlich am Wirbelkörper angebracht sind. Gerade die Querfortsätze vom ersten und zweiten Halswirbel (Atlas und Axis) kann man sehr gut fühlen.

An Brust- und Lendenwirbelsäule spürt man hauptsächlich die Dornfortsätze. Sie sitzen wie Spitzen auf den Wirbelkörpern. In der physiotherapeutischen Untersuchung teste ich, die Beweglichkeit zweier aufeinanderfolgender Wirbel untereinander. Bei der Brust- und der Lendenwirbelsäule teste ich vor allem, wie weit das Pferd die einzelnen Wirbel aufwölben kann. Aber auch die Seitneigung der einzelnen Wirbel wird getestet. Bei dieser Untersuchung bekommt man einen schönen Eindruck, wie die Beweglichkeit des kompletten Rücken ist. Kann das Pferd die Wirbelsäule gut aufwölben? Lässt sich das Pferd leicht in eine Biegung bringen? Lässt sich das Pferd stellen?

Karolina Kardel vom Blog 360° Pferd widmet der Anatomie und Biomechanik ein sehr großes Kapitel in ihrem Buch. Das finde ich sehr wichtig, denn wer ein Pferd trainiert, der sollte wissen, wie der Rücken funktioniert! Doch niemand braucht bei Karos Buch Angst vor einem trockenen Anatomievortrag haben. Durch ihre bildhafte Sprache liest man das Kapitel mit Freude und hat am Ende das Gefühl, in den Pferderücken hineingeschaut zu haben. Dabei geht sie sowohl auf das Skelett als auch auf die Muskulatur ein und räumt mit Mythen, die sich hartnäckig um den Pferderücken ranken, auf.

Den Bogen zur Praxis spannt sie dann, indem sie auf die sinnvolle Gestaltung des Trainings eingeht und damit viele wichtige Aspekte beachtet. Angefangen dabei, wie der Muskelaufbau funktioniert bis hin zur psychischen Komponente des Trainings.

Die Dehnungshaltung ist ein fester Bestandteil von sinnvollem Rückentraining. Da Foto wurde mir freundlicherweise von Karolina Kardel zur Verfügung gestellt.

Ein wichtiger Aspekt im Rückentraining des Pferdes ist natürlich die Überprüfung der Ausrüstung. Gerade der Sattel steht hier natürlich im Mittelpunkt. Das ein schlecht sitzender Sattel negative Folgen mit sich zieht, brauche ich an dieser Stelle nicht erwähnen. Auch bei der Erstbehandlung, die ich durchführe, gehört die Kontrolle der Ausrüstung unbedingt dazu. Gerade beim Thema Sattel scheiden sich oft die Geister. Hat man mehrere Sattler, hat man meistens auch verschiedene Meinungen. Deshalb habe ich in diesem Artikel schon einmal wichtige Kennpunkte bei der Passform des Sattels zusammengefasst. Ein schlecht sitzender Sattel hat übrigens nicht nur eine negative Auswirkung auf die Muskulatur, sondern auch auf den Blasenmeridian des Pferdes! Dieser verläuft genau unter der Sattellage.

Karo erklärt in ihrem Buch auch die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Muskelketten. Da es diese Zusammenhänge gibt, überprüfe ich zum Beispiel neben dem Sattel auch den Sitz von Trense und Gebiss. Denn die Muskulatur des Kiefers ist eng verbunden mit der Muskulatur des Genicks. Sitzt das Trensengebiss nicht optimal, kann sich dieses Problem im Pferdekörper fortsetzen.

Sehr gut gefallen mir auch die kreativen Trainingsvorschläge, die die Autorin gibt. Oder kennt ihr Pilates für Pferde? Als Fan der Bodenarbeit freue ich mich besonders, dass sie auch diesem Thema ihre Ausmerksamkeit schenkt.

Die zweite Hälfte des Buches ist dann den praktischen Übungen zur Särkung des Rückens gewidmet. Hier werden bekannte Übungen wie Seitwärtsgänge oder Cavalettitraining mit alternativen Übungen wie der Verbeugung oder der Bergziege kombiniert. Diese sind gut bebildert und Karo zeigt auf einigen Bildern auch, wie die Übung nicht ausgeführt werden sollte. Das finde ich an dieser Stelle sehr wichtig, denn übt man ohne Trainer schleichen sich schnell Fehler ein, die manchmal mehr Schaden als Nutzen. Ein weiterer Pluspunkt: die Übungen eignen sich zu einem großen Teil sowohl für das Reiten als auch für die Bodenarbeit!

Die Übung “Bergziege” trainiert Koordination und Rücken gleichermaßen. Auch dieses Bild wurde mir von Karolina Kardel zur Verfügung gestellt.

Fazit: Wenn Du eine leicht verständliche und angenehm zu lesende Lektüre über den Pferderücken suchst, lege ich Dir Karos eBook ans Herz! Es bietet einen guten Einstieg in das Thema und berücksichtigt alle wichtigen Punkte wie Anatomie, Trainingsaufbau und Trainingstipps. Das Buch hat 38 Seiten und ist erhältlich für 9,50 € (Klicke hier, um direkt zum eBook zu gelangen). Übrigens hat Karo als passionierte Selbstversorgerin auch noch ein eBook über dieses Thema geschrieben. Beide Bücher sind erhältlich in ihrem Shop.

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