Yin Yang Pferd

 

Yin und Yang stellen die Gegensätze unserer Welt dar: hell & dunkel, Tag & Nacht, warm & kalt, oben & unten.

Im optimalen, also gesunden Zustand, haben Yin und Yang einen gleich großen Anteil im Körper. Überwiegt einer der beiden Partner, gibt es ein Ungleichgewicht. Ab diesem Moment entstehen im Sinn der Traditionellen Chinesischen Medizin schon Krankheiten. Auch , wenn uns das Pferd zu diesem Zeitpunkt noch keine Symptome zeigt.

Yin lässt sich übersetzen mit „der Schattenseite des Hügels“, Yang mit der „Lichtseite des Hügels“.

Stellt man sich einen Pferdekörper vor, so ist der Yin-Bereich jener, der nicht von Sonnenstrahlen beschienen wird. Also die Innenseite der Gliedmaße, der untere Bauchbereich (Bauchnaht) und der untere Halsbereich (Drosselrinne). Der Yang-Bereich hingegen wird hell durch Sonnenstrahlen beschienen: der Rücken, der obere Halsbereich (Mähnenkamm) sowie der äußere Teil der Gliedmaßen.

Überwiegt das Yin, liegt ein Yang-Mangel vor. Innere Erkrankungen, also alle Krankheiten, die die Organe betreffen und meist chronisch verlaufen, sind typisch für ein überwiegendes Yin. Es ist der Bereich des Körpers betroffen, der „im Dunkeln“ liegt. Ebenfalls charakteristisch ist die innere Leere, also ein deutlicher Energiemangel, der sich zum Beispiel in schnellem Ermüden und Schwitzen zeigt. Auch könnte weißlicher Nasenausfluss auf diesen Energiemangel hinweisen. Gut erkennbar sind auch die weißlichen Schleimhäute, die auf die innere Kälte hindeuten.

Im Gegensatz zu Yin-Erkrankungen sind Yang-Erkrankungen akut. Das heißt, sie entwickeln sich schnell und brechen ebenso schnell aus. Überwiegt das Yang, sind die äußeren Bereiche des Pferdekörpers betroffen – der Bereich, der in der Helligkeit liegt, wie zum Beispiel die Gliedmaßen. Eine typische Erkrankung bei Yin-Mangel ist unter anderem die Hufrehe. Aus deren Symptomatik lassen sich weitere charakteristische Merkmale für Yang-Krankheiten ableiten: das Symptom Wärme/Hitze. Bezogen auf Hufrehe sind es die warmen, pulsierenden Hufe, die Hitze zum Ausdruck bringen. Haben wir bei Yin-Erkrankungen von Energiemangel oder innerer Leere gesprochen, so ist es bei Yang-Erkrankungen genau umgekehrt. Hier liegt eine Fülle von Energie vor, die sich zum Beispiel in der Pulsation der Hufe zeigt. Jede Entzündung, die mit einer Schwellung einhergeht oder auch jeder Abszess ist ein Zeichen für ein überwiegendes Yang.

Doch es gibt nicht nur körperliche Symptome, auch psychische Eigenschaften weisen auf ein Ungleichgewicht zwischen Yin und Yang hin. Hat ein Pferd einen zu hohen Yin-Anteil, so wirkt es eher schlapp und unmotiviert. Bei einem Yang-Überfluss sind die Pferde eher temperamentvoll und aufbrausend, manchmal sogar kopflos.

Mit der Akupressur alleine kann man natürlich keine Krankheiten wie Hufrehe heilen. Jedoch kann man entsprechende Punkte vorbeugend stimulieren und so zu einem Yin-Yang-Ausgleich beitragen. Diese Akupressur-Punkte möchte ich euch in meinem nächsten Beitrag vorstellen.

Für entspannte, gesunde und glückliche Pferde.

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