Pferd Fellpflege

Spätestens, wenn die Tage wärmer werden, reagieren manche Pferde mit Hautproblemen. Trockene und schuppige Stellen an Mähnenkamm und Schweifrübe oder allergische Reaktionen auf Insektenstiche können unangenehmen Juckreiz verursachen. Nicht jedes Pferd leidet deshalb direkt an Sommerekzem.  Linderung können diese Tipps verschaffen:

Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin sind Haut- und Fellprobleme ein Anzeichen auf einen gestörten Energiefluss auf dem Lungenmeridian. Die Lunge hat in der fernöstlichen Medizin die Aufgabe, die Energie, die jedes Lebewesen aus der Luft aufnimmt, mit der Energie aus der Nahrung zu vereinen. Mit diesem kombinierten Qi nährt sie das Gewebe und versorgt es mit Feuchtigkeit.

Gehört euer Pferd zu den Lungen-Typen (souverän und konzentriert, leistungsbereit und intelligent, baut nur langsam Muskulatur auf und neigt zu Atemwegserkrankungen) , dann können Überforderung, Trauer und Sorgen die Entstehung von Hautkrankheiten begünstigen.

In diesem Fall könnt ihr euer Pferd ganzheitlich unterstützen, indem ihr eurem Pferd ausreichend Pausen gönnt. Ehrgeizige Trainingsphasen sind eher kontraproduktiv. Entspannte Spaziergänge oder Tage auf der Weide verschaffen Ausgleich.

Wenn ein Pferd trauert, zum Beispiel weil es ein Herdenmitglied verloren hat, sollte man als Mensch Rücksicht darauf nehmen. Die Pferde können in sich gekehrt oder schlecht gelaunt sein.

Fütterung von Kräutern

Verschiedene Kräuter haben eine positive Wirkung auf Haut und Fell. Kräuter sollten immer kurweise gefüttert werden, über einen Zeitraum von ca. zwei Wochen. Anschließend genügt eine Fütterung zweimal in der Woche.

Unterstützend bei Haut- und Fellproblemen wirkt:

Kräuter Pferd

  • Brennnessel: leitet Giftstoffe aus dem Körper
  • Klebkraut: wirkt entzündungshemmend und blutreinigend
  • Ringelblume: kann innerlich getrocknet und äußerlich in Form von Salben angewendet werden; wirkt abschwellend und antibakteriell
  • Schwarzkümmelöl: harmonisiert das Immunsystem, gleicht Fehlfunktionen von Talg- und Schweißbildung aus, hat eine anti-allergische Wirkung

Insektenspray

Es hält lästige Krabbeltiere fern und kann zudem noch pflegend wirken. Außerdem lässt es sich leicht selber machen. Ihr braucht folgende Zutaten:

  • Getrocknete Lavendelblüten (Lavendel wirkt pflegend und wehrt Insekten ab)
  • Melissenblätter getrocknet (kühlend, antibakteriell und pilzhemmend)
  • Apfelessig (konserviert das Spray, wirkt entgiftend)
  • Teebaumöl (wehrt Insekten durch Geruch ab)

Setze für das Fliegenspray einen Tee-Aufguss aus Lavendelblüten und Melisse mit 250 ml Wasser an. Es kann ruhig etwas länger ziehen als ein normaler Tee.  Lasse den Tee auskühlen und füge anschließend noch 250 ml Apfelessig sowie einige Tropfen Teebaumöl hinzu. Fertig!

Kokosöl

Kokosöl Pferd

Kokosöl wird im Moment als wahres Wundermittel angepriesen. Und es hat tatsächlich viele positive Eigenschaften. Das Öl  enthält nur wenige ungesättigte Fettsäuren und zieht deshalb schnell in Haut und Fell ein. Es wirkt antibakteriell und wundheilungsfördernd, denn das Öl schafft ein Hautmilieu, auf dem sich Bakterien und Pilze nicht wohl fühlen. Außerdem lindert es Juckreiz. Angemerkt: Kokosöl gibt es günstig im Supermarkt. Und zwar als Brat- bzw. Backfett im Kühlregal.

Balistol-Öl

Ein Thema für sich. Ich selber konnte die Erfahrung machen, dass es tatsächlich gegen Juckreiz hilft. Allerdings besteht es hauptsächlich aus Weißöl, welches wiederum aus Paraffinöl gewonnen wird. Und letzteres ist nicht unumstritten in der Kosmetikwelt. Regelmäßig angewendet trocknet es die Haut aus. Außerdem hinterlässt es einen schmierigen Film in der Mähne und im Schweif, der verhindert, dass die Haut atmen kann. Im akuten Fall bringt es eine schnelle und lindernde Wirkung, jedoch ist eine regelmäßige Anwendung eher kontraproduktiv.

Jedes Pferd reagiert anders auf natürliche Pflegemittel, deshalb gibt es hier eine Auswahl von verschiedenen Möglichkeiten. Auch, wenn sie (außer Balistol-Öl) auf natürlicher Basis sind, solltet ihr sie immer vorsichtig einsetzen. Viel hilft nicht immer viel 😉

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