Eicheln Pferd schädlich Traditiionelle Chinesische Medizin

Hilfe, mein Pferd frisst Eicheln...

So langsam fallen sie wieder von den Bäumen und dabei leider auch auf so manch eine Pferdeweide: Eicheln. Immer wieder bereiten sie Pferdebesitzern die Sorge, dass ihr Pferd zu viel davon fressen und deshalb erkranken könnte. Grund genug, die kleinen Früchte genau unter die Lupe zu nehmen!


Pferde suchen oft intuitiv nach Futter, das ihnen gut tut. Das ist mir erst letzte Woche bei meinem eigenen Pferd aufgefallen, als sie gezielt an einen Brombeerstrauch ging um dort einige Blätter abzupflücken.
Demnach kann auch das Fressen von Eicheln intuitiv sein. Es sei denn, auf der Weide ist nicht mehr genügend Futter vorhanden. Dann fressen Pferde natürlich die Dinge, die sich gerade anbieten. Da gerade in der Herbstzeit das Grasangebot auf Wiesen sehr mager sein kann, kann es natürlich auch sein, dass Pferde Eicheln als "Sattmacher" fressen.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin hat die Eichel eine Heilwirkung. Sie wirkt kühlend und leitet Feuchtigkeit aus. Eine Wirkung, die gerade an warmen Spätsommer- oder Herbsttagen eine sehr sinnvoll ist. Denn hier neigen Pferde oft zu Durchfällen. Die Eichel kann in diesem Fall dabei helfen, den Kot zu festigen und den Magen zu beruhigen. Auch bei Entzündungen im Magenbereich, dem sogenannten Magen-Feuer, lindert die Eichel Beschwerden. Bei Pferden, die gezielt Eicheln fressen, sollte also überprüft werden, ob ein Problem im Bereich des Magens und der Verdauung vorliegt.

Eicheln kräftigen in der TCM die Energie der Niere. Diese wird gerade in der Winterzeit benötigt. Das Fressen der Eicheln kann also auch ein Vorbereiten auf den nahenden Winter sein. Außerdem wirken Eicheln bakterien- und entzündungshemmend. Dementsprechend sollte auch hier eine Erkrankung hinterfragt werden.

Eine weitere Eigenschaft ist die Adstringenz, also die zusammenziehende Wirkung der Eichel. Durch das Fressen ziehen sich Haut und Schleimhäute zusammen. Dadurch wird zum Beispiel ein Schwitzen, verursacht durch einen Yin-Mangel, verhindert. Denn gerade bei einem Mangel von Yin ist die Eichel oder auch die Eichenrinde und ihre Blätter ein beliebtes Heilmittel. Weitere Eigenschaften eines Yin-Mangels sind eine trockene Haut, innere Unruhe oder Probleme an Knochen und Zähnen. Außerdem kann das Pferd zu Entzündungen neigen. Gerade bei Entzündungen im Mund- und Rachen-Raum hat sich die Anwendung der Eiche und ihrer Bestandteile bewährt. Denn auch hier wird eine zusammenziehende Wirkung benötigt.

Die in der Eichel enthaltenen Gerbstoffe, sogenannte Tannine, sind verantwortlich für den herben und bitteren Geschmack. Diese Gerbstoffe verursachen einen unangenehmen Geschmack im Mund und den sogenannten "Pelz" auf der Zunge. Tannine sorgen dafür, dass eine übermäßige Aufnahme verhindert wird.

Wer also beobachtet, dass sein Pferd gezielt Eicheln frisst, sollte folgendes hinterfragen:
Leidet mein Pferd an einer Erkankung oder Entzündung im Magen-Darm-Trakt?
Liegen eventuell Entzündungen im Bereich der Mundschleimhäute vor?
Leidet das Pferd unter einem Yin-Mangel?

Bei aller Heilwirkung eine wichtige Anmerkung: Pferde sollten aufgrund der enthaltenen Tannine niemals Eicheln in großen Mengen fressen! Steht an oder auf der Weide eine Eichel, sollte diese durch einen Zaun abgetrennt werden, so dass die Pferde die herunter gefallenen Früchte nicht fressen können! Dieser Artikel soll lediglich darüber aufklären, dass die Eichel neben ihrem schlechten Ruf in Maßen!! genossen eine Heilwirkung haben kann bzw. auf etwaige gesundheitliche Probleme des Pferdes hinweist. Eicheln gehören deshalb nicht zu einer ausgewogenen Ernährung des Pferdes!

Du möchtest mehr über eine gesunde und individuelle Fütterung Deines Pferdes wissen? Dann werfe doch mal einen Blick in mein Buch "Traditionelle Chinesische Medizin im Alltag mit Pferden".

Sharing is Caring 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*